Vitamin D3 bei Kindern: Unnötig oder ein Muss?

August 31, 2025David Kröger
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 Braucht mein Kind wirklich Vitamin D3 oder reicht Sonne und eine ausgewogene Ernährung? Gerade in den Wachstumsjahren spielt das Sonnenvitamin eine Schlüsselrolle, doch die Meinungen reichen von „überflüssig“ bis „unbedingt notwendig“.

Vitamin D3 ist weit mehr als nur ein Trend. Es unterstützt das Immunsystem, fördert die Knochenentwicklung und kann in den Wintermonaten entscheidend sein, wenn die Sonne fehlt.

Vitamin D3 bei Kindern: Unnötig oder ein Muss – Alles auf einen Blick  

  • Warum Vitamin D3 für Kinder wichtig ist  
  • Welche Dosierung offiziell empfohlen wird  
  • Wann Supplementierung sinnvoll ist und wann nicht  
  • Welche Risiken bei Mangel oder Überdosierung bestehen  


Warum ist Vitamin D3 für Kinder wichtig?

Vitamin D3 gehört zu den zentralen Mikronährstoffen für die Entwicklung von Kindern. Es sorgt dafür, dass Calcium und Phosphor aus der Nahrung überhaupt erst in die Knochen eingebaut werden können. Ohne ausreichend Vitamin D3 bleibt der Knochenaufbau hinter seinen Möglichkeiten zurück, langfristig steigt das Risiko für Rachitis, Zahnprobleme oder verzögertes Wachstum.


Neben dem Skelett profitiert auch das Immunsystem: Studien zeigen, dass Kinder mit ausreichendem Vitamin-D-Spiegel seltener an Atemwegsinfekten leiden.

Gerade in den ersten Lebensjahren, wenn Wachstumsschübe stattfinden und das Immunsystem noch reift, ist das Sonnenhormon daher von entscheidender Bedeutung. Eine ausreichende Versorgung ist nicht nur „nice to have“, sondern legt die Basis für Gesundheit und Widerstandskraft.

  • Unterstützt Knochenaufbau und Zähne
  • Stärkt das Immunsystem
  • Fördert gesundes Wachstum
  • Ohne Supplementierung im Winter oft schwer zu decken

Offizielle Empfehlungen zur Dosierung

Wie viel Vitamin D3 Kinder wirklich brauchen, hängt von Alter und Sonnenexposition ab. Grundsätzlich empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Kinder ab einem Jahr eine tägliche Zufuhr von 20 Mikrogramm (µg) = 800 IE, wenn die körpereigene Bildung durch Sonnenlicht fehlt.

Kinder ab 1 Jahr sollten, bei wenig Sonne, täglich rund 800 IE D3 zuführen.


„Die tägliche Zufuhr von 20 µg des Sonnenhormons wird für Kinder ab einem Jahr als angemessen betrachtet, wenn keine körpereigene Bildung erfolgt.“

- Deutsche Gesellschaft für Ernährung

Empfohlene Tageszufuhr Vitamin D3 (Kinder)
Altersgruppe Zufuhr (µg/Tag) Zufuhr (IE/Tag) Quelle
Säuglinge (0–12 Monate) 10 µg 400 IE DGE
Kinder & Jugendliche (1–17 Jahre)* 20 µg 800 IE DGE
Hinweis: Angaben gelten bei fehlender körpereigener Bildung durch Sonnenlicht (z. B. Winter, wenig Outdoor-Zeit). Im Sommer kann ausreichende UV-B-Exposition die Zufuhr ersetzen. * Beobachtete Zufuhr über die Ernährung liegt bei Kindern oft darunter.

Sollten Kinder Vitamin D3 supplementieren?

Ob ein Kind Vitamin D3 zusätzlich braucht, hängt stark von der Sonnenexposition ab. In den Sommermonaten reicht es oft, wenn Gesicht und Arme täglich 10–15 Minuten Sonne abbekommen. Doch die Realität sieht anders aus. Kinder verbringen gerade im Jahr 2025 leider viel Zeit in Innenräumen, Sonnenschutzcreme blockiert die Vitamin-D-Produktion und in Mitteleuropa ist die UV-Strahlung im Winter oft sowieso zu schwach.

Im Winterhalbjahr reicht die Sonne in Deutschland nicht aus, um den Bedarf von Kindern zu decken. Supplementierung wird von Fachgesellschaften empfohlen.

Hier geht es zum Vitamin D3 Rechner

Wann eine Supplementierung bei D3 bei Kindern sinnvoll ist

  • Im Winter (Oktober bis März)
  • Bei Kindern mit dunkler Hautfarbe
  • Wenn Kinder selten draußen sind
  • Bei nachgewiesenem Mangel (Bluttest)
  • Bei regelmäßiger und ausreichender Sonnenexposition im Sommer oft nicht nötig

Risiken bei Mangel und Überdosierung

Ein unausgeglichener D3-Spiegel kann für Kinder problematisch werden, sowohl in Form eines Vitamin D3 Mangels als auch bei einer Überdosierung.

Vitamin-D3-Mangel bei Kindern

Ein Mangel zeigt sich oft schleichend. Typische Anzeichen sind:

  • Müdigkeit und Konzentrationsschwäche
  • Häufige Infekte durch schwaches Immunsystem
  • Wachstums- oder Zahnprobleme
  • Knochenverformungen (Rachitis in schweren Fällen)

Besonders in den Wintermonaten steigt das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel deutlich – laut Studien sind in Deutschland rund 60 % der Kinder in dieser Zeit unterversorgt.

Risiken einer Überdosierung von Vitamin D3 bei Kindern

Eine zu hohe Zufuhr von dem Sonnenvitamin ist zwar selten, kann aber ebenfalls gesundheitsschädlich sein. Zu viel D3 führt dazu, dass sich Calcium im Körper übermäßig anreichert (Hyperkalzämie).

  • Bauchschmerzen und Übelkeit
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Nierenprobleme durch Calciumablagerungen


„Kinder sollten D3 nur in der empfohlenen Dosierung erhalten, eine eigenmächtige Überdosierung birgt Risiken.“

- Robert Koch-Institut

Wie lange sollte man Kindern Vitamin D3 geben?

Die Frage nach der Dauer der Supplementierung beschäftigt viele Eltern. Grundsätzlich gilt: Säuglinge erhalten Vitamin D ab der Geburt bis zum zweiten erlebten Sommer. Danach hängt es von Jahreszeit und Lebensstil ab, ob eine weitere Supplementierung sinnvoll ist.

Kinder sollen das Sonnenvitamin so lange einnehmen, bis sie regelmäßig genug Sonnenlicht tanken, mindestens 10–15 Minuten täglich auf Gesicht und unbedeckte Arme in den Sommermonaten.

Faustregeln zur Dauer der Vitamin D Einnahme

  • Herbst- und Winterkinder: ca. 1,5 Jahre Supplementierung (bis zum zweiten Sommer)
  • Frühlings- und Sommerkinder: meist 1 Jahr reicht, danach genügt Sonne
  • Bei wenig Sonne oder Risikofaktoren (z. B. dunkle Hautfarbe) länger sinnvoll
  • Ganzjährige Supplementierung ohne Rücksprache mit dem Arzt ist nicht empfehlenswert

Fazit

 

D3 ist für Kinder kein überflüssiges Extra, sondern in vielen Fällen ein wichtiger Gesundheitsfaktor. Es stärkt Knochen und Immunsystem, unterstützt das Wachstum und schützt vor Mangelerscheinungen. Während in den Sommermonaten oft schon kurze Sonnenexposition genügt, reicht das Sonnenlicht in Mitteleuropa im Winter nicht aus. 

Dann ist eine gezielte Supplementierung sinnvoll, um die Versorgung sicherzustellen. Entscheidend ist also nicht ein pauschales „Ja“ oder „Nein“, sondern die Lebenssituation deines Kindes. Ein hochwertiges Supplement ist gerade in den Wintermonaten ein Muss.

 

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